Es gibt nicht viele Menschen die wissen, dass das aktuelle Kulturzentrum aus Foeni (Kreis Timis) zu den fünf Eigentümer der Familie Mocioni aus dem Banat gehörtDie . Es wurde im Jahr 1750 erbaut und ist eine der ältesten Gebäude aus dem Banat. Leider befindet sich dieses, wie viele andere historische Denkmäler auch, nicht mehr in einem guten Zustand und deswegen hat es auch architektonische Veränderungen erlebt.
Historischer Überblick
Die Geschichte von Foeni beginnt in der rumänischen Zeitspanne unter dem Kastell von Bacaucis. Die ersten geschichtlichen Aufzeichnungen gibt es aus dem Jahr 1289 von dem König Ladislau der Dritte unter dem Namen „Föen“. Im Jahr 1400 tritt Foeni im Besitz der ungarischen Familie Chaak (oder Ksaky/Ksaki) ein. Im Mittelalter war es Teil des Ausschusses Timis und unter der österreichisch-ungarischen Regierung gehörte es dem Ausschusses Torontal.1)Samu Borovszky – Monografia Comitatului Torontal, 1912
Im Jahr 1912 lebten hier 2041 Menschen (238 ungarisch, 506 serbisch und 1297 rumänisch) und es gab 375 Häuser, eine Post und ein Bahnhof. Die orthodoxe Kirche wurde im Jahr 1882 gebaut. Sechs Jahre später wurde im Jahr 1888 die serbische Kirche erbaut.2)Samu Borovszky – Monografia Comitatului Torontal, 1912 Laut dem „Anuarul Socec al Romaniei Mari“ zählte die Gesamtbevölkerung von Foeni zwischen 1924 – 1925 1791 Menschen. Heutzutage ist Foeni der Sitz der Gemeinde Foeni und schließt auch das Dorf Cruceni (welches im 17.Jahrhundert von Deutschen gegründet wurde) mit ein. Beide zusammen haben 1737 Einwohner.
Die Familie Mocioni und der Zweig von Foen3)Teodor Botiş – Monografia familiei Mocioni, Bucureşti, 19394)Neagu Djuvara – Aromânii, Bucureşti, 2012
Die Gemeinde Foeni spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Familie Mocioni. Die Familienmitglieder waren Politiker, Gelehrte und Philosophen. Sie gehörten zur ungarischen Adelschaft aber sie haben sich immer für die Rechte und die Emanzipation der Rumäner im Banat und Transilvanien, sowohl auf der politischen als auch auf der kulturellen Ebene eingesetzt. Sie waren ursprünglich aus Tessalia, wo ihre Hauptbeschäftigung der Zuwachs von Schafe war. Ihre verschiedenen Schafprodukte konnten sie im ganzen otomanischen Königreich verkaufen.
„Da sich die Familie so weit asugebaut hat, ist sie auch aus nach Moscopole umgezogen, wo sie auch sehr schnell eine der reichsten Familien wurden. Sie besaßen große Häuser und sogar eine eigene Kirche die mit Gold und Silber geschmückt war und in der es viele orientalische Teppiche gab. Die Pfarrer dieser Kirche waren stets Familienmitglieder. Später haben sie sich weiter in der Walachei, Moladawien, Transilvanien, Ungarn und Österreich ausgebreitet5)Maria Berényi – Centenar – Alexandru Mocioni (1841–1909), Revista Lumina 2009, pag. 3-4.“
Die wichtigsten Familienmitglieder waren Petru und Constantin Mocioci die im Jahr 1690 der Migration vom Patriarchen Arsenie gefolgt sind. Petre stirbt in der Schlacht von Zenta im Jahr 1697 als Teil der Armee von Eugeniu von Savoya und Constantin Mocioni (Popovicz) wird im Jahr 1747 der Priester der orthodoxen Gemeinde Pesta. Er lebte bis zum Alter von 110 Jahren und hatte fünf Kinder, wobei nur drei genannt werden: Mihaiu, Andrei und Petru. Petru starb im Jahr 1775 und hinterließ das ganze Vermögen an Andrei.
Da sowohl Andrei als auch Mihaiu im Handel tätig waren, teilt sich die Familie in zwei: ein Teil in Pesta, der andere in Miskolc und in Tokaj, im Norden von Ungarn. Im Jahr 1780 bekommt Andrei vom König Iosif der Zweite das Landstück von Foeni aus dem Banat und so entsteht der neue „Zweig von Foen“.
„Im Jahr 1782 wird Andrei von einem Fremden erschossen und so wurde das Landstück auf dem Namen seiner Frau Ecaterina Mocioni, geboren unter dem Namen Cojoca (welche bis zum Jahr 1824 lebte) unter seinen Kindern übergeben.“6)Maria Berényi – Centenar – Alexandru Mocioni (1841–1909), Revista Lumina 2009, pag. 3-4
Zu den wichtigsten Familienmitglieder zählten Andrei Mocioni von Foen, die Gräfin Ecaterina von Mocioni, Antoniu Mocioni von Foen, Eugen von Mocioni, Zeno von Mocioni, Petru von Mocioni, Ioan I. Mocioni-Starcea (der Sohn von Ioan Starcea, der aus einer alten Bauernfamilie aus Moldawien stammt und 1925 vom Baron Anton Mocioci von Foen adoptiert wurde) und insbesondere Alexandru von Mocioni.
Viele der Familienmitglieder wollten sich nicht der ungarischen Hochheit annehmen, da sie es bevorzugt haben ihr Geld für die Unterstützung der politischen Klasse auszugeben, die sich für die nationale und soziale Emanzipation einsetzte.
Im Schuljahr 1865 – 1866 förderte die Familie Stipendien von Universitäten aus Budapest und Wien, der Kunstuniversität aus Rom, der Rechtswissenschaftsuniversität aus Oradea und Debrecen und auch Stipendien für Schulen im Banat. Diese Stipendien kamen sogar Vicotr Babes und Coriolan Brediceanu zu Gute.7)Maria Berényi – Centenar – Alexandru Mocioni (1841–1909), Revista Lumina 2009, pag. 3-4
Das Kulturzentrum aus Foeni – der Sitz der Familie Mocionești8)Monografia familiei Mocioni, Teodor Botiş, Bucureşti, 19399)Aromânii, Neagu Djuvara, Bucureşti, 2012
Das Kulturzentrum aus Foeni war bis vor kurzem eines der Eigentümer der Familie Mocioni und dessen Zwei aus Foen. Das Gutshaus befindet sich in der Mitte der Gemeinde und wurde im Jahr 1750 im neoklassischen Stil erbaut. Es ist einer der ältesteten Gebäude im Banat, so wie das Schloss des Grafen von Mercy aus Carani (1734). Während der Revolution von 1848 wurde das Gutshaus fast komplett zerstört. Das wichtigste Familienmitglied, welches hier gewohnt hat war Andrei Mocioni aus Foen, der Urenkel des Pfarrers Constantin.
Andrei wurde im Jahr 1812 in Budapest geboren. Von Beruf war er Jurist. Er war Mitglied im Wiener Senat und hat das „Astra Romane“ (1866) gegründet. Außerdem war er Ehrenmitglied des rumänischen Akademikerverbandes (1870). In Laufe seiner Karriere hat er sich für die Rechte der Rumäner im Banat und Transilvanien eingesetzt. Im Jahr 1869 hat er das Gutshaus geerbt und zieht sich somit aus dem politischen Leben zurück. Er zieht mir seiner Frau Laura Cernovici in das Gutshaus ein. Am 24 April 1880 stirbt er und hinterlässt sein ganzes Vermögen seiner Frau, was zu großem Empören innerhalb der Familie führt.
Laura hinterlässt das Gutshaus einem Enkel von ihr. 1912 war also der Graf Csavossy Gyula der Besitzer. Im Jahr 1925 waren Josef und Andres Csavossy, mit 2334 Jochen und Antoniu Mocioci de Foen (vom König Carol der Zweite) mit 1722 Jochen die Gutsherren.
Das Gutshaus wurde von Anton weiter gekauft, welches dieses in einem Kulturzentrum umwandeln wollte. Er starb aber im Jahr 1943 und somit starb auch das letzte direkte Mitglied der Mocioni Familie. Seit dem Beginn der kommunistischen Diktatur wurde dieses Grundstück nationalisiert. Es wurde jahrelang als Schwimmbad und Kindergarten verwendet. Nach dem Jahr 89 wird das Gutshaus in einem Kulturzentrum umgewandelt und ist als solches auch bis heute erhalten geblieben. Das Gutshaus befindet sich auf der Liste der historischen Denkmäler des Kreises Timis.
Du hast kein gültiges Dokument!
Unser Reiseführer im Gutshaus Mocioni aus Foeni war Herr Valerica Borlovan, der Hauptverantworkliche für die Bibliothek des Gutshauses. Er kommt ursprünglich aus Foeni und hat derzeit drei Rollen: Bilbiotheksmitarbeiter, Leiter des SVSU („Aufsichtsbehörde für Notsituationen“) und freiwilliger Helfer beim Roten Kreuz (Kreis Timis). In der Bibliothek hängen auf einer Wand Bilder von der Familie Mocionesti, aus dem Buch von Teodor Botiș der eine Monografie über die Familie geschrieben hat.
Obwohl Herr Valerica viel Zeit beim Gutshaus verbringt, kann er sich nicht erinnern wie es hier vor dem Jahr 1989 war, doch er sucht in den alten Schriftzügen Informationen darüber, um das seiner Gäste erzählen zu können. „Du hast kein gültiges Dokument! Ich habe nicht einmal den Grunriss vom Gutshaus, deswegen habe ich über zwei Wochen damit verbracht die Dokumente aus dem Rathaus durchzugehen.“
„Es sind 50 Jahre seitdem ich hier in den Kindergarten gegangen bin. Es war ein Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten, wir haben hier auch geschlafen. Aber ich kann mich nicht erinnern, wo der Eingang und der Ausgang war. Nach dem Jahr 1950, nachdem es von den ungarischen Eigentümer entnommen wurde, wurde es der lokalen Verwaltung übergeben. Während des Kommunismus wurde es als Schwimmbad, Kindergarten und Kulturverein genutzt. Ich habe ihn genommen, als er nur noch ein Kulturverein war. Viele Menschen die für kürzere Zeit da waren, haben hier nur das Haus zerstört. Es gab nur wenige die so wie ich seit 7-8 Jahren da sind, und die sich nur dafür interessieren zu schaffen, zu sammeln und aufzubewahren.“
Er versucht es mit all seinen Kräften auch junge Menschen mehr für den Kulturverein zu begeistern. Von organisatorischen Sachen, bis Veranstaltungsplanung, Literaturwettbewerbe oder kulturelle und musikalische Veranstaltungen kann man hier alles machen. Es gibt sogar die Möglichkeit bei Schulungen vom Roten Kreuz teilzunehmen, die mit und für die Kinder aus der Gemeinde gedacht sind.
Zwischen den 90er und den 96er war es eine Diskothek. Danach sind sie drauf gekommen, dass es ein historisches Denkmal ist….
Herr Valerica hat uns alles im Gutshaus gezeigt, sowohl den Keller und das Dachgeschoss. Als das Gutshaus erbaut wurde, haben sich alle Einwohner von Foeni beteiligt „Es wird gesagt, dass die Ziegelsteine von Hand zu Hand weitergereicht wurden.“ Im Kommunismus war es aber anders: sie haben die Brücke für die Aufbewahrung von Getreide genutzt. Es gar auf einer Seite sogar ein Lift zum Hochfahren. „Denken sie nicht, dass dieser Beton aus der Zeit der Familie Mocioni ist“, sagt Herr Valerica lachend.
Im Kommunismus wurde hier auch ein Sportsaal gebaut. Herr Valerica erinnert sich an die Zeit zwischen 1974 – 1975 als die Fenster hier zugebauert wurden und es dann zwischen 1990 und 1996 als Diskothek genutzt wurde. Danach sind sie drauf gekommen, dass es ein historisches Denkmal ist und dass sie das gar nicht dürfen.
Die Tür zum alten Sportsaal / zu der Diskothek, kann man auf der westlichen Seite vom Gebäude sehen, die auch zu einem zusätzlichen Hofeingang zum Gutshaus führt.
Obwohl es draußen über 20 Grad waren, war es im Keller deutlich kälter. Die Luft war sehr schwer zum atmen und die einzigen Lichtquellen waren unsere Taschenlampen. „Nur ich gehe in diesem Keller rein, aber trotzdem traue ich mich nicht ohne eine Taschenlampe reinzugehen. So war das Gutshaus früher, aber seid den Überschwemmungen im Jahr 2005 wird hier nur umgebaut. Ich hab hier über ein Meter in die Tiefe gebort und habe es dann aber vergessen und bin reingefallen.“
Herr Valerica schätzt, dass in der Zeit der Familie Mocioni unten die Küchen und die Zimmer der Diener waren. Im Kommunismus war es dann ein Schwimmbad. „An der Wand ist es noch gut erkennbar, die blaue Farbe ist noch die alte Farbe und so haben die Leitungen von den Bädern ausgeschaut.“
„Hier war auch die Bäckerei. Dieser ist der Ofen von der Bäckerei, hier war die Tür die aber später zugemauert wurde. Man sagt, dass hier die Diener gewohnt haben. Im Kommunismus war es hier nur noch eine Abstellkammer. Hier haben sie auch Pestizide gelagert. Wir gehen jetzt denselben Weg zurück, aber nicht das wir verloren gehen. Das ist das Gutshaus der Familie Mocioni gewesen,“ sagt Herr Valerica nostalgisch.
Andere würden sich wünschen so einen historischen Hintergrund zu haben wie wir!
Viele Ereignisse der Gemeinde Foeni sind mit den Überschwemmungen im Jahr 2005 gekoppelt. „Sie haben ihr Alter, ich hab meins und deswegen muss ich sie etwas fragen: was wird in diesem Land respektiert? Vielleicht war das auch Glück im Unglück mit den Überschwemmungen weil danach Termopanfenster eingebaut wurden. Beim Kindergarten haben sie das im Jahr 2005 gemacht. Beim Gutshaus hätten sie es im Jahr 2006 machen müssen, aber sie haben dann gesagt, dass es besser wäre das nicht zu machen, weil es ein historisches Denkmal ist. Das sind hier aber nicht die ursprünglichen Fenster, die waren nämlich früher rund. Im Jahr 87- 88 wurde das Gutshaus abgebrannt und sie haben ihn renoviert. Im Jahr 2007-2008 haben sie dann die neuen Fenster eingebaut.
Nach den Überschwemmungen wollten sie ein paar Bauarbeiter hier einquartieren, aber für was, damit sie hier wohnen? Wir haben auch geglaubt, dass sie das Gutshaus nach den Überschwemmungen ganz renovieren werden, aber wir haben uns gewaltig gettäuscht. Ich habe es probiert für die alten Menschen aus dieser Gemeinde ein Erzählabend zu organsieren aber sie hatten kein Interesse an die historischen Fakten. Und ich war auch beim Denkmal von Octavian Goga, das war sehr spannend. So was könnten wir hier auch machen. Andere würden sich wünschen so viel Geschichte zu haben wie wir das haben!“
Das Mausoleum Mocioni aus Foeni
Im Friedhof von Foeni gibt es ein Denkmal, welches durch das Mausoleum der Familie Mocioni dargestellt wird. Auf einer Granittafel steht, dass das Mausoleum von Zeno Mocioni und seinen Enkeln, Alexandru und Eugeniu erbaut wurde. Der Antrieb kam von Antoniu von Mocioni aus Foen. Das Denkmal wurde nach dem Plan des Architekten Maurit Kallina aus Budapest im Jahr 1900 erbaut. Hier wurden sowohl Andrei Mocioni aus Foen, Alexandru Mocioni und Antoniu Mocioni aus Foen begraben.
Hilreiche Informationen
Die Gemeinde Foeni befindet sich 43 Kilometer von Timisoara entfernt (siehe Karte). Außer dem Gutshaus und das Mausoleum der Familie Mocioni kann hier neben dem Friedhof auf der Ausfahrt nach Cruceni noch ein Denkmal besichtigt werden: die türkische Brücke aus Backstein die im Jahr 1749 erbaut wurde.
In der Gegend können noch das Getreidelager aus Giera, das Gutshaus Gudenus aus Gad und die Kirche auch Bobda, die dem Baron Csavossy gehörte, besichtigt werden.
Autor: Alexandra Palconi
Deutsch Übersetzung: Mara Cirpanu, Oana Cirpanu und Miriam Bloch
Foto: Flavius Neamciuc
Surse
↲1 | Samu Borovszky – Monografia Comitatului Torontal, 1912 |
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↲2 | Samu Borovszky – Monografia Comitatului Torontal, 1912 |
↲3 | Teodor Botiş – Monografia familiei Mocioni, Bucureşti, 1939 |
↲4 | Neagu Djuvara – Aromânii, Bucureşti, 2012 |
↲5 | Maria Berényi – Centenar – Alexandru Mocioni (1841–1909), Revista Lumina 2009, pag. 3-4 |
↲6 | Maria Berényi – Centenar – Alexandru Mocioni (1841–1909), Revista Lumina 2009, pag. 3-4 |
↲7 | Maria Berényi – Centenar – Alexandru Mocioni (1841–1909), Revista Lumina 2009, pag. 3-4 |
↲8 | Monografia familiei Mocioni, Teodor Botiş, Bucureşti, 1939 |
↲9 | Aromânii, Neagu Djuvara, Bucureşti, 2012 |
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