2014 waren es 100 Jahre seit der Fertigstellung der Arbeiten für die Errichtung des Neptun Palasts. Dieses ist eines der emblematischen Gebäude Temeswars, bekannt für das große öffentliche Bad und das Schwimmbecken die bis vor kurzer Zeit noch hier ‘hausten’. Heutzutage beherbergt das Gebäude Burös von verschiedenen Firmen, ein Restaurant und ungefähr 20 Wohnungen in dem `Wohnhaus’ Neptun.
Einige verstopfte Leitungen, die einst die öffentlichen Bäder mit Wasser versorgten und einige verlassene Schwimmbecken im Untergeschoss, sind die einzigen Erinnerungen an den vorigen Verwendungszweck des Neptun (Bäder) Palasts.
Von dem Székely/Hungária Fürdö zu den Neptun Bäder
Am 30 März 1912 erhält László Székely, damals Generalarchitekt der Stadt Temesvar, die Genehmigung für die Errichtung des Neptun (Bäder) Palasts. Das Projekt wir 1914 abgeschlossen. Eigentlich hätte an Stelle dieses Gebäudes ein elegantes Kaffee Haus stehen sollen, aber diese Idee wurde abgelehnt.
Zur der Zeit seiner Einweihung war der Neptun (Bäder) Palast mit einem Ensemble von modernen Öffentlichen Bäder, einem Schwimmbecken und einem Restaurant ausgestattet, die für lange Zeit in Temeswar in Verwendung waren. Besonders, da diese neuen öffentlichen Bäder gebaut wurden, um die türkischen Bäder aus dem Fabric Wohnviertel zu ersetzen . Sie wurden in einer Zeit eröffnet, als nicht viele Temeswarer damit prallen konnten ein eigenes Bad im Haus zu haben.
Die beeindruckende Baut ist ein Beispiel der Wiener Secession und trägt auf dem Giebeldreieck die Initialen LS. Gleichzeitig ist die Krone des Daches eine Kopie der Ästhetik von Otto Wagner. In der Zeit von Österreich-Ungarn, war das Gebäude sowohl als Hungária Fürdö (die Ungarischen Bäder) als auch Székely Haus bekannt – nach dem Architekten László Székely, der auch der erste Eigentümer des Gebäudes war.
Nach 1919 erhält es den Namen, den es auch heute noch trägt – Neptun (Bäder Palast), mit einigen wenigen Ausnahmen, wenn davon als das Zentral Bad oder die Volksbäder berichtet wird. In den 30ger Jahren war die Familie Nobel Eigentümer des Palasts.1)Getta Neumann – Destine evreieşti la Timişoara – Portretul comunităţii evreieşti din perioada interbelică până azi, Hasefer, 2014 Mit Anfang des Kommunistischen Regimes wurde der Neptun (Bäder) Palast nationalisiert und ging in das Eigentum des GIGCL (Grupul Întreprinderilor de Gospodărie Comunală şi Locativă) Timiş, Abteilung Hygiene, über.
Ein Restaurant über das Schwimmbecken im Neptun Palast
Heute beherbergt die Fassade des Neptun Palasts, Burös und ein edel Restaurant. Auch hier, durch einen separaten Eingang auf der linken Seite des Neptun Palasts, kommt man in das sogenannte Neptun Wohnhaus. Dieser Name wurde besonders in der kommunistischen Zeit verwendet, als die öffentlichen Bäder aus dem Untergeschoss (einschließlich das Schwimmbecken im Erdgeschoss) und das Neptun Wohnhaus getrennt verwaltet wurden.
Beim Eingang in das Neptun Wohnhaus, gab es einen von GIGCL angestellten Portier, der die Temeswarer begrüßte die zu den Bädern kamen. Ebenfalls, für mehrere Jahre, gab es in den öffentlichen Bädern eine Wäscherei. Die Polo Mannschaft der ILSA Temeswar (Industria Lânii, Societate Anonimă) hat damals das kleine Schwimmbecken verwendet, um dort zu trainieren.
Um 1965 wurde dieses renoviert und verlor damit einiges von seiner ehemaligen Schönheit. Seit dem, außer einigen kleinen Retouchierungen und periodischen Anmalen, wurde das Schwimmbecken nicht mehr verändert. Am Anfang der Jahre 2000, bevor es für immer bedeckt wurde, schaute es so aus:
2003 wurde über das bekannte Schwimmbecken ein Fitnessstudio eingerichtet, die bis vor etwa 4 Jahren in Betrieb war. Danach wird das Gebäude von einer bekannten Banater Mineralwasser Kompanie übernommen und wird ausgiebig renoviert.
Das Schwimmbecken wird diesmal nicht mehr in Szene gesetzt und im Erdgeschoss des Gebäudes wird ein Restaurant eingerichtet. Der Neptun Palast behält aber viel von seinem einstigen Glanz, denn die Renovierungen im Innen verfolgen einiger Maßen die originale Architektur. Vor einem Jahr wurde das Restaurant an die Firma Duo Grup SRL vermietet, die hier das heutige Restaurant Merlot eröffneten.
“Wie haben das Restaurant im Oktober 2013 übernommen. Die elementaren Veränderungen an der Architektur wurden von den heutigen Besitzer verrichtet. Wir haben lediglich nur das Ambiente verändert : wir haben die Inneneinrichtung mit Kunstwerken aufgewärmt – Gemälde, Statuen, Spiegel, Blumen usw. Aus kulinarischer Hinsicht werden Restaurants nicht nach Historischen Perioden eingeteilt, sondern nach geografischen Regionen. Merlot hat ein mediterrane Fusion Küche, das zusammen mit dem sorgfältigen Service und der edlen Atmosphäre einen eigenen Mix kreiert. Die historische Periode, in der das Gebäude errichtet wurde, verleiht dem Restaurant eine Eleganz und ein angenehmes Ambiente. Es betont sie, es validiert sie, wenn sie möchten“, erzählt und Radu Ianas, Geschäftsführer des Restaurants.
Vorher gab es keine solchen Möglichkeiten, es gab kein warmes Wasser zu Hause wie heute.
Die Frau Gheregi, die uns in dem Neptun Palast herumführte, wohnt hier zusammen mit ihrem Mann seit ungefähr 15 Jahren. Sie kann uns nicht zu viele Einzelheiten über die Vergangenheit des Gebäudes geben, aber sie freut sich uns durch die labirintartigen Flure des Untergeschosses, wo einst die öffentlichen Bäder und die Wäscherei waren, herumzuführen.
Die Orte wo einst die öffentlichen Bäder existierten, wurden zu Lagerräumen für die Bewohner des Wohnhauses umfunktioniert. Nicht einmal die Wasserleitungen die einst das Bad füllten funktionieren mehr, sie wurden geschlossen und zugestopft.
“Hier gab es auch Becken. Ich weiß nicht was mit ihnen passiert ist, weil Arbeiten noch ausgeführt wurden. Ich weiß es nicht, weil wir hier auch nur seit 15 Jahren leben. Mein Mann, als es jung war, kam hier zu den Bädern, weil es hier warmes Wasser gab. So gegen ’73 als ich mich in Temeswar angestellt habe, hörte ich, dass meine Kolleginnen noch hier zu den Bäder kamen. Vorher gab es keine Möglichkeiten, es gab kein warmes Wasser zu Hause, wie jetzt ”, sagte uns die Frau Cheregi.
“Sehen sie was fur resistente Gebäude vor 100 Jahren noch gebaut wurden? Ich habe verstanden dass, das Wohnhaus von den Österreich-Ungarn gebaut wurde – so habe ich das gehört von den alten Leuten die hier waren. Oben gibt es Plaketten mit ungarischer Überschrift ”, sagte uns noch die Frau Cheregi.
Tatsächlich, die Tafeln die jedes Stockwerk des Gebäudes anzeigen sind bis heute erhalten geblieben und sind in ungarischer Sprache.
Aus einem späteren Gespräch mit dem Mann von Frau Cheregi, erfahren wir das in den Öffentlichen Bädern auch ein Schwimmbecken für Kinder existierte, aber leider wurde es zerstört. Das selbe Schicksal hatten auch die Wannen aus dem Untergeschoss, die zerstört wurden und dann beim Alteisen verscharrt wurden.
Der alte Aufzug aus dem Neptun Wohnhaus funktionierte fast bis ’89, dann wurden aus ihm Ersatzteile entnommen und für einen anderen Lift aus einem Gebäude in Temeswar verwendet. “In der Stadt gibt es noch zwei Aufzüge die mit diesem Identisch sind : einen gab es im Materna Gebäude, aber ich bin mir nicht sicher ob er heute noch existiert und einen im Gebäude gegenüber von dem Continental Hotel.”
Herr Cheregi hat noch erwähnt, dass die aus dem Neptun Wohnhaus, vorhaben den alten Fahrstuhl zu demontieren und ihn beim Alteisen zu verscharren. Wir hoffen, dass das bis zu Letzt nicht passieren wird.
Die Decebal Brücke und der “Regina Maria” Park aus der Nachbarschaft des Neptun Palasts
Der Neptun (Bäder) Palast befindet sich beim dem Eingang in das historische Fabrik Viertel (siehe Karte), bei der Kreuzung zwischen Splaiul Nistrului – vor der Galati Straße und des Bulevards 3 August 1919 – vor Liget Ut., dann die Straße 12 April 1961 und ist Teil des Urbanen Ensembles Fabrik (II). In der unmittelbaren Nähe des Gebäudes befinden sich noch zwei verblüffende Bauten: die älteste Beton Brücke und der älteste Park in Temeswar.
Der Regina Maria Park befindet sich gegenüber des Neptun (Bäder Palasts) und wurde 1862 errichtet. Anfangs hatte er den Namen Coronini, nach dem Grafen und Militärischen und Zivil Gouverneur der Serbischen Woiewodina und des Temeser Banats (1851 – 1860). Andere Namen : Der Städtische Park oder der Volkspark.2)Ioan Haţegan, Cornel Petroman – Istoria Timişoarei, vol. I, Banatul, 2008.
Die Decebalbrücke, errichtet 1910, ist ein symbolischer Eingang in das Fabrik Viertel und ist auf dem Platz der ehemaligen “esplanade”, die Ebene wo, bis 1892 als Temeswar seinen Charakter als militärische Festung verlor, jegliche Bauten verboten waren.
Ebenfalls, neben dem Neptun Palast, auf dem 3 August 1919 nr.1 Boulevard, befindet sich der 1911 (in nur sieben ein halb Monaten) für die Mutter von László Székely erbaute Székely Palast.3)Accesul monumental în cartierul Fabric: Bulevardul 3 august 1919 – www.primariatm.ro
Autor: Alexandra Palconi
Deutsch Übersetzung: Mara Cirpanu, Oana Cirpanu und Miriam Bloch
Foto: Flavius Neamciuc / Cristian Sitov
Surse
↲1 | Getta Neumann – Destine evreieşti la Timişoara – Portretul comunităţii evreieşti din perioada interbelică până azi, Hasefer, 2014 |
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↲2 | Ioan Haţegan, Cornel Petroman – Istoria Timişoarei, vol. I, Banatul, 2008 |
↲3 | Accesul monumental în cartierul Fabric: Bulevardul 3 august 1919 – www.primariatm.ro |
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