Zurück zur Startseite  |  RO  |  EN

Das Schloss von Banloc, das darauf wartet wieder entdeckt zu werden

Veröffentlicht in Geschichten2 Kommentare

50 Kilometer von Timisoara entfernt (siehe Karte) verteckt sich das Schloss Karatsonyi din Banloc. Die Zeit hat ihm den Glanz verdorben und jeder Versuch von Renovierung wurde mit Diebstahl bestraft und so konnte auch keiner mehr mitzählen wie viele Versuche es schon gab um dieses Schloss zu retten. Nicht einmal die Natur hat das Schloss verschont da es 1991 ein Erdbeben gab.

Das Schloss von allen versus das Schloss von keinem

Das Schloss wurde im Jahr 1793 von Lazar Karatsonyi erbaut. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wird um das Gebäude auch ein Park mit wertvollen Baumarten und Statuen erbaut. Im Jahr 1935 verkauft Karatsonyi- Keglevich Imre das Grundstück der Königin Elisaebeta aus Griechenland, die Schwester des Königs Carols der zweite aus Rumänien.

Im Jahr 1948, nach der Ausreise der Königin werden die Statuen vernichtet und das Archiv und die Bibliothek abgebrannt. Zwischen den Jahren 1950 – 1958 gehört der Ort Banloc zwei weiteren Eigentümern und dann wird es erstmal zu einem Seniorenheim und anschließend zu einem Waisenhaus umgebaut. Ab 1983 und bis zum Erdbeben hat das Schloss als Schule fungiert (siehe Quelle). Heute gehört es der banatischen Metropolie aber es gibt schon Gerüchte die besagen, dass das Schloss dem Prinzen Paul aus Rumänien übergeben wird.

„Ich kann euch nichts sagen, außer Ruinen und alles was sie hier sehen.“

Diese waren die Wörter von Herr Alexander, der Sicherheitsdienst des Schlosses Karatsonyi aus Banloc als wir ihn letzten Herbst besucht haben. Seine Frau haben wir ungefähr 10 Minuten früher getroffen, sie brachte Holzklotzen aus dem Park des Schlosses, wahrscheinlich für das Lagerfeuer. Herr Alexander hat uns gefragt, ob wir gekommen sind um das Grundstück zu kaufen, weil die Europäische Union einen Vertreter schicken wollte, der Interesse hätte dieses Grundstück zu kaufen. Herr Alexander ist nur für den Sicherheitsdienst angestellt, weil hier schon so viel gestohlen wurde.

Nach einer kurzen Pause erklärt Herr Alexander was hier gemacht werden muss um den Wert des Parkes wieder herzustellen: „Reparaturen, ein Schwimmbad, ein paar Supermärkte für die Kinder. Seine Frau lacht. Im Sommer gibt es hier jeden Sonntag viele Kinder, aber die älteren Jugendlichen kommen auch, weil sie sonst nirgends hingehen können. Es würde sehr schön sein, mit Süßigkeiten, Säften und einem schönen, sauberen Schwimmbad. Und die ein Bier trinken wollen, könnten auch kommen. Und es könnte gefilmt werden, aber was sollst du hier filmen? Hier ist alles verwüstet. Vielleicht waren Sie auch in Borsec, dort ist es genauso, ich habe es im Fernsehen gesehen.

Es gibt nur eine Sonde mit kochendem Wasser, wie in Dete. Bei uns gibt es auch eine, die aber seit 30 Jahren nicht mehr genutzt wurde. 30 und 40 Grad hat die Wassertemperatur. In Deta gibt es auch eine Art Thermaltherme. Es fahren Menschen auch von hier dahin um sich wegen verschiedenen Krankheiten zu heilen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, fahren sie dorthin, dort gibt es etwas zu sehen, nicht so wie hier!“

Beim Abschied hat Herr Alexander nochmal gesagt: „Wenn sie wollen, können sie hier nochmal daher kommen, aber nur wenn sie einen Grund haben um das Schloss zu kaufen!“


Autor: Alexandra Palconi

Deutsch Übersetzung: Mara Cirpanu, Oana Cirpanu und Miriam Bloch

Foto: Flavius Neamciuc

2 Kommentare zu "Das Schloss von Banloc, das darauf wartet wieder entdeckt zu werden"
  • Das Getreidelager aus Giera – Prin Banat
    21 September 2016 um 18:12 Uhr

    […] führt durch Giulvaz auf der Nationalstraße DJ 593 nach Giera. Andere Sehenswürdigkeiten sind das Schloss aus Banloc, das Gutshaus Gudenus aus Gad und das Gutshaus Mocioni aus […]

  • Der Turm auf dem Hügel aus Gradinari – Prin Banat
    18 Oktober 2016 um 02:37 Uhr

    […] sich im Kreis Caras-Severin, 96 Kilometer von Timisoara entfernt (siehe Karte – hier kann auch das Schloss von Banloc gesehen werden). Außerdem liegt das Dorf nur 13 Kilometer von Oravita entfernt (siehe Karte). Dort […]

Schreib einen Kommentar