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Die älteste Kirche aus Holz aus dem Banat

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In Crivina de Sus, ein Dorf welches neben dem Bega Fluss bei der Grenze zwischen dem Kreis Timis und Hunedoara liegt, verbirgt sich ein Schatz der schon über 300 Jahre als ist. Hier steht die älteste Kirche aus Holz aus dem Banat. Die Ikone der Heiligen Paraschiva („Cuvioasa Paraschiva“) stammt auf dem Jahr 1676 und wurde als historisches Denkmal Typ A unter dem Kode TM-2-m-A-06214 klassifieziert.

Leider befindet sich die Kirche heutzutage in einem sehr schlechten Zustand, obwohl sich freiwillige Helfer und der Priester des Dorfes bemühen dieses Denkmal in Stand zu halten.

Die älteste Kirche aus Holz aus dem Banat

Das Dorf Crivina de Sus liegt 25 Kilometer von Faget entfernt und wurde das erste Mal im 19. Jahrhundert unter dem Namen „Also Krywyna“ erwähnt. In der Zeit vom 1514 – 1516 ist das Dorf Teil der Soimos Burg und gehört dem Graf George von Brandemburg. Dieser hat es nach der Hochzeit mit der Wittwe von Ioan Corvin, der Sohn des Königs Matei Corvin, in Besitz genommen.1)Wikipedia – Crivina Am Anfang befand sich das Dorf hinter der Kirche, doch danach sind die Menschen in den Tal gewandert. Gegenüber von der Kirche befand sich die Schule. Hier befanden sich auch zwei Wegweiser nach Lapugiu de Sus.

Eine lokale Tradition besagt, dass die Ikone aus Ilia aus dem Gebiet„Valea Muresului“ von einer reichen Wittwe der Gemeinde aus Crivina de Sus gespendet wurde. Diese ist auch die Erklärung wieso diese den Kirchen auch Hunedoara ähnelt. Es gibt auch eine alte Inschrift die auf das Baujahr der Kirche hinweist: „Diese Kirche wurde im Jahr 1676 am dritten Tag im Februar erbaut“. Dadurch ist diese Kirche die älteste Kirche aus dem Banat und trägt auch eine große Bedeutung als Patrimonium.

Die Kirche ist von einem orthodoxen Friedhof umgeben, aber sie befindet sich trotzdem in einer sehr schlechten Lage (siehe Fotos). Im Sommer 2013 beschlossenen freiwillige Helfer (Architekten, Landschafsplaner, Ethnologen, Geografen, Theologen, Ingineure, Anthropologen)  des Vereins „Peisagisti din Romania“ die Kirche zu renovieren. Diese wurde schon seit 50 Jahren nicht mehr renoviert, so dass hier auch keine Sonntagsmessen stattfinden konnten.

Für den Renovierungsprozess haben Studierende Workshops organisiert um die Lage der Kirche und des Friedhofs festuzuhalten. Der Pfarrer Ionel hat im selben Jahr mit dem Rathaus des Ortes Pietroasa die Renovierung des Weges zu dem Friedhof und die Bedeckung des Daches mit einer Folie (um so das Regenwasser nicht mehr durchsickern zu lassen) umgesetzt.

Als ich das erste Mal in die Kirche reingegangen bin, hätte ich fast geweint.

Crivina de Sus hat 92 Häuser und ungefährt 200 Einwohner, wobei die meisten neoprotestantischer Religion sind. Der Pfarrer Ionel erzählt: Der Rückgang der orthodoxen Religion begann im Jahr 1962. Davor hat es hier einen Pfarrer gegeben, der mit der Tochter der Lehrerin verheiratet war. Nach seinem Tod haben sich die Einwohner immer wenig für Religion interessiert. Im Jahr 2011 gab es hier noch für kurze Zeit einen Pfarrer, aber er ist jetzt in Romanesti im Kloster „Izvorul lui Miron“. Vor ihm gab es hier für 25 Jahren einen anderen Pfarrer. Damals sind viele Sachen passiert und die Kirche ist auch so geworden, wie sie gerade ist.

Als ich hier angekommen bin, war alles sehr trostlos. Als ich das erste Mal in die Kirche reingegangen bin, hätte ich fast geweint. Es hat immer auch in der Kirche geregnet. Im Altar gab es auch ein Paar nasse Stellen. Auf den Wängen hingen verschimmelte Handtücher. Bis letztes Jahr gab es hier auch Fledermäuser die durch das Dach reinfliegen konnten. Jetzt können sie nur noch ins Dachgeschoss rein. Es regnet auch nicht mehr rein, deswegen können hier auch wieder Messen gehalten werden.

Die letzte Renovierung fand zwischen den Jahren 68-70 statt, als das Dach neu gebaut wurde. Es gab keine Baugenehmigung, es wurde von nicht qualifizierten Menschen aus Maramures gemacht. Der ursprungliche Dachstil war aus Dachschindel. Dieser hat aber soweit ich weiß nur 10 Jahre Garantie und danach müssen wieder Instandhaltungsarbeiten geführt werden, erzählt der Pfarrer Ionel.

Letztes Jahr haben wir einen große Putzaktion gemacht, wir haben auch nochmal die Wände gestrichen. Wichtig ist, dass es nicht mehr rein regnet. Zwischen der Folie und dem Dach gibt es ein Stoff, der die Feuchtigkeit aufnehmen soll, damit kein Kondens gebildet wird.

Die ursprünglichen Bemalungen aus dem Jahr 1800 sind nur noch auf der Tür, auf dem Kreuz über der Tür und auf den zwei Ikonen die noch gerettet werden konnten. Es gibt noch zwei Ikonen im Museum im Keller der Kathedrale. Diese wurden restauriert und wir müssen wieder in den Besitz dieser treten. Ich habe gehört, dass es sogar noch mehrere geben soll in Timisoara und Lugoj. Die sind leider nicht mehr im besten Zustand, da sie durch den Regen beschädigt wurden. Die Studierenden aus Timisoara wollen sich der Sache annehmen und diese restaurieren.

Offiziell gibt es in Crivina de Sus noch 50 Orthodoxen. Der Pfarrer Ionel hält die Messen in der Kirche nur im Frühling und im Sommer, ein Mal in zwei Wochen. Im Winter ist es sehr kalt. Seit Ostern habe ich begonnen hier Messen zu halten. Über die älteste Kirche aus dem Banat sagt der Pfarrer folgendes: Sie ist sehr schön, intim, offen für alle, so wie das Haus einer Oma. Sie können sich vorstellen wie viele Vorfahren hier seit dem Jahr 1676 schon gebetet haben.

Es werden Spenden für den Schutz des historischen Denkmals aus Crivina de Sus gesammelt

Der Verein „Asociatia Peisagistilor din Romania“ hat sich vorgenommen das historische Denkmal aus Crivina de Sus zu schützen. Jetzt befinden sie sich in der Endphase, undwar das Verhindern des Zerfalls der Kirche. Es haben auch viele Treffen stattgefunden aus denen folgendes Feedback gekommen ist. Die Experten unterstützen uns in unserer Arbeit, die lokale Gemeinde hat uns viel bei den Bauarbeiten des Haupteinganges der Kirche aber auch des Friedhof geholfen. Die öffentliche Verwaltung hat uns nach Möglichkeit auch unterstützt, aber es gibt nicht viele Einnahmequellen für Spenden für den Schutz der Kirche, erzählt Raluca Rusu, die Vizepräsidentin des „AsoP – Filiala teritoriala de vest“.

Zwischen dem 03-13 August 2014 organisierte AsoP interdisziplinäre Workshops in der Kirche aus Crivina de Sus. Das Gesamtbudget für die Restaurierung und für die Workshops die abgehalten wurden betrug 102.550 rumänische Lei. Bei den Workshops haben 30 Personen, Studierende und Experten teilgenommen.

Das Ziel der Workshops war es, einen 3 D Scan über die Kirche und eine anthropologische Studie über die Einwohner von Crivina de Sus zu machen. Außerdem sollen Restaurierungsarbeiten im Friedhof stattfinden. Sehr dringend ist auch das Erbauen eines metallischen Baugerüstes um die Kirche vor Regen zu schützen. Der Regen führt nämlich dazu, dass das Holz von der inneren Seite beschädigt wird, sagt noch Raluca Rusu.

Wir würden noch 18.500 Lei brauchen um das Baugerüst fertigzustellen. Wenn jemand noch für die Kirche spenden möchte, kann man das gerna auf das Konto von AsoP machen. Mehrere Details finden sie unter der Webseite www.cimitiredinbanat.ro. Hier wird auch nochmal erläutert wie das Baugerüst die Kirche vor Regen schützen würde.

Hilreiche Informationen

Crivina de Sus befindet sich 121 Kilometer von Timisoara entfernt (siehe Karte). In der Nachbarschaft befindet sich aus das Dorf Poieni, wo die alten Gebäude von den Ferienlagern, die Kirche aus Holz (welche 100 Jahre jünger als die aus Crivina de Sus ist) oder die Gruft von Bogdanovich Ferencz besichtigt werden können.


Autor: Alexandra Palconi

Deutsch Übersetzung: Mara Cirpanu, Oana Cirpanu und Miriam Bloch

Foto: Flavius Neamciuc/Cristian Sitov

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1 Wikipedia – Crivina
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