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Carasova

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Die Gemeinde Carasova befindet sich in Caras Severin, beim Eingang zum Nationalpark „Cheile Carasului“ und ist dadurch auch ein Ausgangspunkt für die turistische Strecke und den schönen Wanderwegen die von diesem Naturpark angeboten werden. Der Nationalpark „Cheile Carasului“ ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen im Banater Gebirge. Carasova ist auch für Ihre Einwohner bekannt, die als „Karaschowaner“ bezeichnet werden und über die in den letzten zwei Jahrhunderte viel geschrieben und berichtet wurde.

Obwohl sich die Einwohner heutzutage als kroatische oder serbisch definieren, war das bis vor Kurzem anders und sie benutzten noch den Ausdruck „Karaschowaner“ und die Sprache die sie sprachen war auch die „karaschowanische“. Außer Carasova gibt es noch sechs Dörfer in der Umgebung die „Karaschowaner“ als etnnische Gruppe zu ihrer Bevölkerung zählt.

Die Festung Carasova

Die Geschichte Carasovas ist sehr eng mit der Geschichte der Festung Carasova verbunden. DieFestung befindet sich auf einen 450 Meter hohen Felsen und ist als „Turski Grat“ (Türkenfestung) bekannt geworden. Aus geschichtlichen Quellen geht hervor, dass sich die Festung vor dem Ort Carasova befand und dadurch die Rolle hatte Carasova gegen Feinde zu schützen.1)Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000

FOTO: Mircea Rusnac – Excursie istorico-turistică la Cetatea Caraşova

FOTO: Mircea Rusnac – Excursie istorico-turistică la Cetatea Caraşova

Es gibt Gerüchte, dass die Festung schon vor dem Jahr 896 existiert hat, aber die ersten Befunde datieren aus dem Jahr 1200/1230 unter dem Namen „Castra Regalis“2)Mircea RusnacExcursie istorico-turistică la Cetatea Caraşova. Weitere Erscheinungen über die Festung waren Befunde aus dem Jahr 1247 unter dem Namen „Castrum Cassou“, 1266 unter dem Namen „Castrum de Karassou“ unter ungarischer Herrschaft, 1333 unterm dem Namen „Karasow“, 1358 unter dem Namen „Castrum regiae maiestatis Carassou), 1389, 1390, 1437 und 1520 unter dem Namen „Castellani de Crassofew). Im Jahr 1551 wurde die Festung von den Türken erobert.

Im Jahr 1595 wird die Festung von der siebenbürgischen Armee wieder befreit. Ab diesem Zeitpunkt verlor die Festung sowohl ihre strategische als auch ihre militärische Bedeutung und sie wurde auch nicht mehr in den geschichtlichen Texten erwähnt.3)Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000 Die Festung erstreckte sich auf einer Fläche von 2.500 Quadratmeter und sie wurde auch Ziegelsteinen gebaut. Im Inneren sieht man auch heute noch die Spuren eines Wassertanks, über den eine Sage berichtet, dass dieser bis zu einer Höhle reicht, die unter dem Wassetank gebaut wurde.: „ Die Sage kann nicht ganz ausgeschlossen werden, da es auf dem Caras Ufer wirklich mal eine Höhle gab die unter dem Wasser ertrunken wurde und den Namen „Die Höhle unter der Festung“ trägt. Die Entdeckung dieser Höhle stärkt die Glaubwürdigkeit der traditionellen Bräuche.4)Mircea RusnacExcursie istorico-turistică la Cetatea Caraşova

Die Geschichte des Ortes Carasova

Im Mittelalter war Carasova eine Stadtgemeinde. In den päpstlichen Zehntlisten zwischen den Jahren 1332-1337 wurde „Karasow“ als „Bistum Csanad“ erwähnt. Zukünftig wird Carasova unter unterschiedlichen Namen aufgeführt.

Im Jahr 1358 erscheinen zwei Gemeinden unter demselben Namen, als „Nog Carassou“ und „Kyskarassou“, wobei eine von Bozorad und die andere vom alten Bozorad geführt wurden. Dieser kämpft gegen die Herrschaft von Zocol und versucht in einer Nacht das Haus von Zocol unter Brand zu setzen um diesen zu vertreiben.5)Nicolae IlieşiuMonografia istorică a Banatului, Mica Valahie, Bucureşti, 2011 Die franziskanischen Mönche aus Bulgarien, Bosnien und Dalmatien waren schon zwischen den Jahren 1366-1875 in Carasova anwesend, mit Ausnahme der Zeitspanne vom 1721-1740 in der sie von den jesuitischen Mönchen vertrieben wurden.6)Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000

Im Jahr 1437 gelang die Gemeinde im Besitz der Familie Orbonas. 1550 erscheint „Oppido Crasso“ die sich mit den Einwohner von Caransebes gegenseitige Hilfe anbieten. Im Jahr 1673 hat Osman Pasa jedem Haus in „Karasevo“ 14 Stockwerke aufgezwungen. In den Aufzeichnungen von Marsigli zwischen 1690 – 1700 gehörte die Gemeinde „Karaseva“ zu dem Kreis Werschetz. Im Jahr 1717 hatte „Karasova“ 400 Häuser und war somit eine der größten Orte nach Timisoara und Caransebes und war dadurch ein Verwaltungsmittelpunkt und auch ein religiöser Mittelpunkt.

Auf der Karte von Mercy aus dem Jahr 1723 und aus dem Jahr 1761 erscheint Carasova unter dem Namen „Karaschova“ beziehungsweise „Caraschova“ (mit demselben Namen erscheint erscheint die Gemeinde auch auf der Karte von Griselini im Jahr 1776). Im Jahr 1781 gab es in Carasova zwei Arbeitsplätze für Lehrer. Einer der Arbeitsplätze war besetzt von Peter Turniu und der andere von Marco Dobra, wobei beide karaschowanischer Nationalität waren.7)Nicolae IlieşiuMonografia istorică a Banatului, Mica Valahie, Bucureşti, 2011

Bezüglich der Berufe der Karaschowaner schreibt J.J. Ehler folgendes: „Im Kreise von Carasova leben Rumäner romanisch-katholischen Ursprungs (wobei Ehler falsch lag, die Bevölkerung war slawisch), wobei sich der Ort in dem höchsten Gebirge befindet. Die Berufe der dort lebenden Menschen beziehen sich auf Zuwachs von Schafen und Ziegen, Schnappsbrennung aus Pflaumen da es hier Pfaumen in sehr großen Mengen gab und das Herstellen von Fässen für Alkohol die in ganz Banat verkauft wurden.”8)J. J. Ehler Banatul de la origini până acum – 1774, Facla, Timişoara, 1982

Im Jahr 1839 hatte Carasova eine Einwohnerzahl von 3602, von denen 3568 katholisch und 34 orthodox waren. Im Jahr 1880 sinkt die Einwohnerzahl auf 3486 Menschen von denen 3409 katholisch, 16 griechisch-katholisch, 47 orthodox, 6 augustinisch, 1 reformiert und 7 Israelis waren. Im Jahr 1930 lebten hier 2940 Menschen, wobei davon 2587 „Karaschowaner“, 74 Rumäner, 154 Deutsche, 84 Roma und 43 andere ethnische Gruppen waren.9)Nicolae IlieşiuMonografia istorică a Banatului, Mica Valahie, Bucureşti, 2011 Bei der Volkszählung im Jahr 2002 hatte Carasova 3260 Einwohner und 3110 im Jahr 2011.10)Comuna Caraşova, Caraş-Severin – Wikipedia

Es wird berichtet, dass die Gemeinde auf dem Land von Buj, in dem Ort der „Seliste“ genannt wurde aufgebaut wurde und dass es dort auch eine Kirche gab.11)Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000 Die ganze Gegend inklusive der Gemeinde Carasova wurde auch unterschiedlichen Bauelementen gebaut.12)Teodor Octavian GheorghiuLocuirea tradiţională rurală din zona Banat-Crişana: elemente de istorie şi morfologie, protecţie şi integrare, Timişoara, 2008 Die romanisch-katholische Kirche aus Carasova stammt aus dem Jahr 1726.

Die Herkunft von Carasova13)Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000

Eine der spannenden Informationen über Carasova sind die Informationen über die Einwohner von dieser Gemeinde. Ihre Eigenschaften haben Wissenschaftler aus dem lingvistischen, historischen und ethnografischen Bereich herangelockt die viele Untersuchungen über die Herkunft, Nationalität, Religion und die Zeitspanne der Migration dieser Einwohner gemacht haben. Die Nationalität der Einwohner von Carasova wird von bulgarisch, tschechisch, slawisch bis hin zu einem rumänisch-serbischen oder serbisch-kroatischen Mix geschätzt.

Im rumänischen Banat von Heute gibt es sieben Orte die karaschowanische Herkunft als ethnische Herkunft in der Bevölkerung haben: Clocotici, Iabalcea, Lupac, Nermet, Rafnic, Vodnic und natürlich Carasova. Im 19. Jahrhundert wurden die Karaschowaner bulgarisch und im 20 Jahrhundert wurden diese entweder kroatisch oder serbisch ernannt.

Es gibt zwei Hypothesen zu der Migration der Karaschowaner in diesem Gebiet: die erste bezieht sich auf die erste Migrationswelle nur in Carasova, von wo ein Teil der Bevölkerung nach einer Zeit weggezogen ist und dadurch auch die sechs anderen Orte gegründet wurden. Die zweite Hypothese bezieht sich auf drei Migrationswellen: eine zwischen den Jahren 1366-1396 mit einer bulgarischen Bevölkerung, eine im 15. Jahrhundert mit einer serbischen Bevölkerung und eine dritte Welle im 18. Jahrhundert mit einer Bevölkerung mit bulgarischen und albanischen Wurzeln.

Ein Karaschowaner, Ivan Gluvak, hat am 20 Juli 1933 folgendes gesagt: Unsere Vorfahren sind aus dem damaligen Serbien, Bosnien und der Türkei. Karaschowaner aus der Stadt „Krusevacu“ gaben dieser Bevölkerungsgruppe auch den Namen „Crusevliani“ oder „Crasovani“. Dieser Name hängt mit dem Fluss „Karasevo“ und mit dem Ort „Krusevo“ aus dem türkischen Bosnien zusammen, da „Krusevo“ an Albanien grenzte, wo auch diese Sprache gesprochen wurde.

Bezüglich der Religion der Karaschowaner, berichtet Ivan Birta aus einem Brief aus dem 19 Jahrhundert, dass obwohl sie serbische Wurzeln haben, haben sie nichts mit der serbischen Religion zu tun sondern ihre Religion ist die katholische.

Bis im Jahr 1990 sahen sich die Einwohner als Karaschowaner und die Muttersprache war auch karaschowanisch. Manche Untersuchungen zeigen auch, dass es unmöglich war, dass man einen Karaschowaner davon überzeugen konnte, serbisch, kroatisch oder bulgarisch zu sein da sich ein Karaschowaner als eine eigene ethnische Gruppe gesehen hat. Im Kommunismus war es aber nicht möglich, dass diese als karaschowanisch angesehen wurden, weil diese Bevölkerungsgruppe als solche nicht registriert war und deswegen wurden sie als kroatisch angesehn.

In der Volkszählung vom 5 Januar 1977 lebten in Carasova 3420 Kroaten, 75 Serben, 131 Rumäner und 203 anderer Nationalitäten. Carasova zählt 1755 Karaschowaner, 93 Serben, 299 Kroaten, 133 Rumäner und 149 anderer Nationalitäten. Heutzutage, gibt es immer noch manche die sich als Karaschowaner, andere die sich als Kroaten und wenige die sich als Serben sehen.

Hilfreiche Informationen

Im Sommer des Jahres 2013 als ich auf dem Weg nach Resita war, bin ich das erste Mal durch Carasova gefahren und ich war von der Landschaft beeindruckt. Im August 2014 sind wir zurückgekommen um ein Fotodokumentar zu machen. Ein Detail, dass uns aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Einwohner ihr Grundstück und ihre Häuser mit sehr viel Sorgfalt pflegen. Auch vor den verlassenen Häuser sind Blumen und Gras gepflanzt.

Von Timisoara kommt man nach Carasova über den Nationalweg DN 59/E70 und der DN57 (siehe Karte). wobei sich Carasova nur 18 Kilometer von Resita weit entfernt befindet. In der Gemeinde befindet sich zumindest ein Restaurant wo man eine Mahlzeit zu sich nehmen kann.

In der Umgebung befinden sich die Mühlen von Garliste (siehe Foto unten) auf der Zugstrecke von Oravita nach Anina und der Turm von Gradinari kann auch besichtigt werden. Der Ort Oravita befindet sich nur 47 km von hier entfert, wo das alte „Mihai Eminescu“ Theater besichtigt werden kann, welches gegenwärtig als Museum über die Geschichte von Apotheken im Gebirge geführt wird.


Autor: Alexandra Palconi

Deutsch Übersetzung: Mara Cirpanu, Oana Cirpanu und Miriam Bloch

Foto: Flavius Neamciuc

Surse

Surse
1 Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000
2 Mircea RusnacExcursie istorico-turistică la Cetatea Caraşova
3 Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000
4 Mircea RusnacExcursie istorico-turistică la Cetatea Caraşova
5 Nicolae IlieşiuMonografia istorică a Banatului, Mica Valahie, Bucureşti, 2011
6 Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000
7 Nicolae IlieşiuMonografia istorică a Banatului, Mica Valahie, Bucureşti, 2011
8 J. J. Ehler Banatul de la origini până acum – 1774, Facla, Timişoara, 1982
9 Nicolae IlieşiuMonografia istorică a Banatului, Mica Valahie, Bucureşti, 2011
10 Comuna Caraşova, Caraş-Severin – Wikipedia
11 Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000
12 Teodor Octavian GheorghiuLocuirea tradiţională rurală din zona Banat-Crişana: elemente de istorie şi morfologie, protecţie şi integrare, Timişoara, 2008
13 Mihai N. RadanGraiurile caraşovene azi. Fonetica şi fonologia, Uniunea Sârbilor din România, Timişoara, 2000
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